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Jugendrotkreuz Greven stellt sich vor

Bericht in den Westfälischen Nachrichten. Von Vera Brüssow.

Greven -

Hier fließt Blut. Aber es ist für eine gute Sache. Damit im Notfall gerettet wird. Ein Bericht über das aktive Jugendrotkreuz.

 

 

Der Junge ist vor eine Laterne gelaufen. Die Platzwunde auf der Stirn blutet. Aber Helfer sind schnell da. Sie versorgen ihn, reden ihm gut zu, bis der Krankenwagen vor Ort ist. Eine Übungssituation für das Jugendrotkreuz , die aber schnell zum Ernstfall werden kann. „Wir üben die realistische Unfalldarstellung“, erklärt Jessica Tackenberg aus der Jugendrotkreuz-Leitung. Das Ziel: Kinder und Jugendliche auf Situationen vorbereiten, in denen sie als Helfer des Deutschen Roten Kreuz Verletzte versorgen müssen.

Sie sind der Nachwuchs für den DRK-Bereitschaftsdienst.

In den Räumen der alten Villa in der Alten Bahnhofstraße treffen sich drei Gruppen, 23 Mitglieder hat die Jugendgruppe in Greven.

Die realistische Unfalldarstellung variiert. Wundenschminken ist ein erster Arbeitsschritt. Ein großer schwarzer Lederkoffer enthält in den vielen kleinen Fächern Verbandsmaterial – und alles, was ein Maskenbildner so braucht: „Wir können aus Modelliermasse, Wachs, vielen verschiedenen Farben und flüssigem Kunstblut wählen“, sagt Jessica Tackenberg, die auch für den Einkauf zuständig ist.

Jessica Tackenberg hält eine Mappe in der Hand und blättert. Sie ist auf der Suche nach einer Aufgabe. Jetzt werden Schreckens-Szenen simuliert. Die Jugendlichen teilen sich in Gruppen auf und legen vorab ihre Rollen fest: Ersthelfer, Rettungssanitäter, Opfer und Schminkprofi.

Schnell ist eine Geschichte gefunden: Ein 16-Jähriger verletzt sich beim Aufsammeln der Bonbons während des Karnevalumzugs, als er vor eine Laterne läuft. Die Platzwunde an der Stirn entsteht durch Modellierwachs und Farbe. Puder sorgt dafür, dass das Modellierwachs nicht glänzt. Rote Farbe und flüssiges Kunstblut kommen dazu. „Ich gebe oft eine bestimmte Zeit vor, in der die Wunde geschminkt sein muss. So werden die Jugendlichen immer schneller“, sagt Jessica Tackenberg.

Sie selbst ist seit 2004 Mitglied und seit fünf Jahren als Leiterin aktiv und blüht in ihrer Aufgabe richtig auf. Ein Strahlen liegt auf ihrem Gesicht, als sie überprüft, wie die Jugendlichen die Aufgabe der Unfalldarstellung meistern und sich exakt richtig verhalten.

Nach jeder Aufgabe ist eine Kritikrunde angesagt, damit sich alle Helfer verbessern können. Punkte werden vergeben, sie zeigen, wie gut sich die Nachwuchshelfer geschlagen haben.

Es werden Ernstsituationen trainiert: kleine Verletzungen, Fahrradunfälle, Nasenbluten oder Ohnmacht. Während ein Team die Situation simuliert, macht sich das andere Team Notizen. Persönlicher Arbeitsschutz in Form von Handschuhen – Check. Das Abarbeiten der Fragen „Wie heißt du?“, „Was ist passiert?“ – Check. Die Erstversorgung sowie Sicherstellung der Weiterbehandlung durch das Rufen eines Krankenwagens – Check. Dafür gibt es die volle Punktzahl und Lob von Jugendrotkreuz-Leitung Jessica Tackenberg.

Über die wöchentlichen Treffen hinaus gibt es unterschiedliche Aufgaben. „Wir haben immer wieder neue Kampagnen vom Roten Kreuz, die wir auch unterstützen. Außerdem arbeiten wir an Schulen im Schulsanitätsdienst“, führt Tackenberg aus. Auch Wissen zur Geschichte des Deutschen Roten Kreuz muss gepaukt und die Taschen für die Erstversorgung müssen stets überprüft werden.

Ab 14 Jahren dürfen die Kids bei der Vorbereitung der Blutspendetage helfen und die Großen im Bereitschaftsdienst unterstützen. Einmal im Jahr steht das Zeltlager zu Pfingsten auf dem Plan, dann kommen noch wieder andere Aufgaben auf die Jugend zu. „Es wird niemals langweilig, die Arbeit ist abwechslungsreich und auch mit jeder Gruppe anders. Auch ein Spieleabend schweißt unser Team viel enger zusammen“, so die Jugendrotkreuz-Leiterin.

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25. Februar 2018 16:31 Uhr. Alter: 7 Jahre